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Wertschätzung, Familie, Recht und Gesetz – Wie geht die Gesellschaft am folgenden Beispiel damit um?

Die Funktionsweise Wertschätzung ist der Schatz des Lebens, den wir endlich erkennen müssen und können. Er liegt direkt, ganz einfach, vor unserer Nase. Man kann auch sagen, dass Wertschätzung auf eine bestimmte Weise funktioniert. Auf diese Weise ist kein Geld erforderlich. Die Wirkung findet in der Macht der Gedanken statt. Ausschließlich in gegenseitiger Achtung und Liebe. So finden sich ganz automatisch lebens- und liebenswerte Bedingungen. Können wir das erfolgreich weitergeben, haben wir das Ziel erreicht, der Wert und Schatz des Lebens ist gefunden.

Benehmen ist Glückssache – Das hat Opa oft und richtig bemerkt

Die Eltern sind sehr traurig über das peinliche Benehmen ihres Sohnes. Vor acht Jahren hat er eine junge Frau kennen gelernt und sich sehr zum Nachteil verändert. Er hat sein Universitätsstudium wegen der Liebe und aus angeblichem Geldmangel aufgegeben. Man feierte plötzlich gerne, gab viel Geld aus und Tom hat sein Elternhaus vollständig vergessen. Er hat sich verloren. Seine Eltern sind verlassen worden.

Am 35. Hochzeitstag seiner Eltern heiratete Tom seine Freundin. Seine Eltern wurden nicht eingeladen. War er eigentlich verlobt? – Man weiß es nicht. Er hatte ein wirklich gutes Leben. Das können viele Personen bestätigen, insbesondere seine Paten, Verwandte, Freunde und Bekannte. Toms Eltern sehen ihren Sohn heute nur noch mit großem Bedauern, wo eigentlich nur Liebe und Glück sein müssten. Seine neue Familie erschien irgendwie suspekt. Dieses Gefühl erhält sich leider bis heute.

Tom hat sich auch nicht von seinem Hund „Mozart“ verabschiedet, der fünf Tage vor seiner Hochzeit verstorben ist. Sein Vater hatte ihm persönlich mitgeteilt, dass es Mozart nicht gut ging. Das ist so sehr traurig, weil der kleine Hund treu und brav auf ihn, seine Freund, den großen, gewartet hat. Mozart wurde 15 Jahre alt. Er war Toms Wegbegleiter. Was Toms Eltern zu diesem Zeitpunkt nicht wussten ist, dass die andere Familie zum „Ersatz“ zwei neue Hunde angeschafft hatten. So hat man Personen und ein Tier einfach ausgetauscht. Das ist schrecklich und unfassbar! Wie kann man auf dieser Basis eine Ehe eingehen und eventuell eine neue Familie gründen? Toms Eltern wissen heute auch nicht, ob schon ein Enkelkind geboren ist.

Konflikt und Schuld

Eltern sind nicht immer schuldig an den erwünschten Lebensumständen ihrer Kinder. Sie bleiben Eltern und werden die Tür öffnen, wenn Einsicht kommt und die schwierige Lebensphase oder Erfahrungsreise der Kinder vorbei ist. Bis dahin können sie nur alles Gute, Gesundheit und vor allem Gottes Segen wünschen. Es bleibt die Fragen: „Was ist geschehen?“ Die Situation ist eine krankmachende Energie. Eltern und Paten sind ganz sprachlos und total erschüttert. Ansonsten schweigen auch andere Familienmitglieder und die Freunde. Das ist nicht gerade hilfreich. Durch ähnliche, vorausgegangene Konflikte fehlt die Gemeinsamkeit. Man möchte nicht reden, denn viele sind ebenfalls im Innern berührt. Es kochen Gefühle hoch, die nicht sofort einzuschätzen sind. Dies hängt mit den Abwehrsystemen des Menschen zusammen. Irgendwie muss eine Balance gefunden werden, zwischen dem, was gerade geschieht sowie wie mit den Erkenntnissen und Gefühlen des selbst Erlebten.


In der Psychotherapie differenzieren wir nach dem Freud`schen Strukturmodell: ÜBER-ICH: Gewissens-Instanz (moralische Zensur), Normen, Ich-Ideal, bilden sich während der Erziehung durch Übernahme („Internalisation“) elterliche Gebote und Verbote und Identifikation mit dem gegengeschlechtlichen Elternteil („Ödipus Situation“ – „Elektrakonflikt“).ICH: Vermittelnde Instanz („Realitätsprinzip“), bringt die Ansprüche des „ES“ mit der äußeren Realität und den Wertmaßstäben des „ÜBER-ICH“ in Einklang. Im Konflikt zwischen den Trieben und der Umwelt bzw. dem „ÜBER-ICH“ stehen ihm als Kontrollinstanz so genannte Abwehrmechanismen zur Verfügung. ES: Primitive, unbewusste Triebregungen („Lustprinzip“) Triebe, Wünsche, Impulse, Libido. Gewissen: * Kompass des Menschen, * Stimme der Seele,*

Die höchste Instanz des Menschen

Mit vielen Eindrücken kann unsere Realitätsinstanz, das Ich, nicht richtig umgehen. Irgendetwas kann noch nicht geklärt werden. Somit wird die Lösung auf eine Warteposition verschoben, ins Unbewusste.

Wird nach einer Klärung verlangt, erinnern sich das System Körper, Geist und Seele, dass doch noch eine solche, schon stattgefundene Situation gelöst werden muss. Das heißt, die unbewusste Erinnerung erzeugt unwohle Gefühle:

  • Man kann nicht richtig denken und hat eine Blockade.
  • Man kann sich nicht konzentrieren,
  • man ist schwindelig,
  • man möchte erbrechen.
  • Der Magen drückt und
  • man bekommt Durchfall.
  • Insgesamt kann man nicht handeln und
  • die Stimmung ist gedrückt.
  • Man bekommt Pickel oder
  • eine Allergie.
  • Man möchte sich verkriechen,
  • man fühlt sich krank.

Je nach Persönlichkeitsstruktur reagieren wir in Belastungssituationen immer wieder auf dieselbe – und leider oft ungesunde Weise. Es sind unbewusste Konflikte, die in der Kindheit ihren Ursprung hatten. Es werden entsprechende Grundmuster entwickelt, die Bewertungen und Handlungen auch im Erwachsenenalter noch steuern, auch gerade wenn diese nicht bewusst sind.

Emotional möchte man nichts falsch machen und schweigt besser. Nur nicht einmischen! Der Schuss könnte nach hinten losgehen. Einen andere Variante ist diese Denkweise: Was habe ich damit zutun. Das geht mich nichts an. Die sollen doch selbst damit fertig werden. Das ist nicht mein Problem. Die Einheit ist immer das Zusammenführen von zwei Sicht- und Handlungsweisen, Positiv und Negativ. Klassisch ist das die Mediation. In der Spiritualität sprechen wir vom Integrieren der Seelenanteile. Ein Mensch, der einem anderen vertraut und wertschätzt wird oft in dieser Situation „verraten“. Die entstehende Traurigkeit und Verzweiflung lassen sämtliche Funktionen zusammenbrechen.

Ich bin der Meinung, dass diese Tatsache für jede Krise, und jeden Konflikt verantwortlich ist.  Das gilt für die Gesundheit, Politik und alle Gemeinschaften. Durch persönliche Zuwendung, Verständnis und Lob wird die seelische Befindlichkeit aufgerichtet und gefördert. Das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit können erhöht werden. Das Selbstvertrauen wird gestärkt und die Selbstheilungskräfte können aktiviert werden. Die allgemeine Gesundheit wird verbessert.

Konfliktlösung

Im Streit mit den jungen Leuten und der neuen Familie sind gegenseitige Verletzungen entstanden. Die Emotionen sind durchgegangen. Die Situation ist eskaliert. Es gibt kein
Verstehen. Vielleicht hat vorher eine andere Situation in den Familien dieselben Abwehrreaktionen hervorgerufen. Man muss herausfinden, in welcher früheren Situation man sich vielleicht genau so oder ähnlich verhalten hat. Dies muss ins Bewusstsein gehoben und verstanden werden. Dann hat man eine reale Lösungschance. Durch das Bereden und Verstehen der Handlungsweisen wird die Wut gemindert und man kann dem Anderen auf Augenhöhe begegnen. Verletzungen können leichter vergeben werden oder die Situation kann angenommen werden. Man muss seine Meinung nicht aufgeben. Die Handlung kann wertfrei ruhen. Der Blick und die Gefühle sind frei für kommende, neue Herausforderungen. Dann ist auch Platz für Frieden, Harmonie, Freude und Glück. Der Weg ist frei und nach vorne ausgerichtet. Erleichterung nimmt den Raum ein.

Die rechtliche Situation

Im Konfliktgeschehen hat die eine oder andere Familie nicht das Recht zu zerstören, das andere Kind, auch als Erwachsene/r, den Eltern zu entfremden und zu entreißen. Jede Familie kennt leider nur das eigene Geschehen, Leben, Bildung und die Entwicklung ihres eigenen Kindes sowie die Geschichte ihrer Familie und deren Ahnen. Dies ist leider nur ein moralisches Empfinden und kann nicht in der Rechtsprechung berücksichtigt werden. Die rechtliche Situation ist daher schwierig. Erwachsene können tun und lassen, was sie möchten. Die Fürsorge und Besorgnis der Eltern werden leider rational abgeschoben, z. B. als Helikoptereltern. Emotional sieht die Sache anders aus, kann aber nicht abgehandelt werden. Wie kommt es einem vor, wenn man noch daran denkt, dass bei manche Schriftstellern das Werk endet mit den Worten:

Und die Moral von der Geschichte….. !

Das beschriebene Beispiel ist kein Einzelfall. Informationen zum Thema sind sehr schwierig zu erhalten, da einige Eltern einfach Angst habe sich mitzuteilen, Schuldgefühle hegen und das Recht leider nicht „Eltern freundlich“ ausgelegt wird. In der kommenden Gesellschaftsstruktur wird es das öfter geben. Die Familienverbände werden unterwandert und zerstört. Wir müssen nur gut beobachten und informieren, dass sich diese Situation nicht weiter entwickelt, und soziale und wirtschaftliche Schwächen sowie Krankheiten entstehen können. Diese werden sich durch die Generationen fortsetzen. Beruflich können sich dadurch Konsequenzen ergeben. Die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit, psychisch und physisch werden durch das Leid deutlich herabgesetzt. Das Erbrecht hat genaue Richtlinien. Die Kinder, auch wenn sie sich von den Eltern entfernt haben, bleiben erbberechtigt. Das gilt auch für die Nachkommen der Kinder. Ein großes Thema ist die Betreuungsfrage und die Patientenverfügung. Da das gegenseitige Vertrauen beschädigt ist, haben die verlassenen Eltern Angst, ihr Seniorendasein nicht regeln zu können und in Armut zu geraten. Es fehlen auch die Vertrauten für eine Patientenverfügung.

Manche Kinder lehnen es ab, sich um die Alten kümmern zu müssen. Im Umkehrschluss möchten die Alten keine Last für die Kinder sein. Das finanzielle Erbe ist unsicher. Das ist in manchen Familien auch ein Streitthema zwischen Kindern und Enkelkindern. Der demographische Wandel und das Pflegesystem stellen für viele eine große, unbezahlbare Hürde da, die leider auf kein sorgloses Seniorenleben blicken lässt. Man muss sich dann auch nicht wundern, wenn immer mehr nach Sterbehilfen gefragt und eine gesetzliche Regelung gefordert wird.

Fallbeispiel – Eine wahre Geschichte

Tom wurde zur Schulzeit von seinen Mitschülern gemobbt, d. h. wenn man nicht so reagierte, wie diese es wollten, dann wurde man ausgeschlossen. Das ging in der Realschulzeit soweit, dass sogar einige Eltern nicht fair blieben. Zwischen dem 8. und 10. Schuljahr war die Klasse fast unerträglich. Das Bildungsniveau war gesunken. In der Abschlussklasse wurden dann alle Lehrer ausgetauscht, und die Schüler konnten, durch pädagogische Maßnahmen und einem angehobenen Lernprogramm, alle einen Abschluss machen. Das war kein Zuckerschlecken. Als Tom in die gymnasiale Oberstufe am Berufskolleg war, besserten sich seine Leistungen um ein Vielfaches. Tom konnte ein gutes Abitur machen und nach dem Zivildienst sofort Maschinenbau studieren. An der Uni fühlte er sich zunächst wohl, geriet aber offensichtlich wieder unter „Problemfälle“. Bei einem Campusfest lernte er eine Freundin kennen. Toms Selbstwertgefühl war damals nicht so ausgeprägt. Er „verliebte“ sich sofort. Dann wurden nur noch Kontakte mit der fremden Familie bevorzugt. Er entfernte sich immer mehr vom Elternhaus und nahm auch nicht mehr an den familiären Aufgaben und Pflichten teil. So wollte er auch alle Feiertage nur noch mit der Freundin zusammen begehen. Sie begleitete ihn überall hin. Tom trainiert damals im Tischtennisverein und war auch für die Jugendmannschaft zuständig. Die Freundin saß dann auf der der Bank in der Trainingshalle. Des Weiteren wurde nur für ihre Eltern z. B. gekocht und gegrillt. Seine Eltern gingen arbeiten und mussten ihre Zeiten sehr planen. Tom hatte im Elternhaus ein eigenes Appartement und brauchte für keine weiteren Kosten aufkommen. Er trug Zeitungen aus und bekam ein angemessenes Taschengeld. Die jungen Leute gaben plötzlich sehr viel Geld aus. Tom verlegte sein Bankkonto. Das Sparkonto, welches für das Studium angespart war, wurde „ausgegeben“ und sein geschenktes, neues Auto mit 2000 € Verlust verkauft. Für das Studium und „eine Wohnung“ hatte Tom angeblich kein Geld. Die Handykosten waren plötzlich sehr hoch und sein Konto wurde überzogen. Er verklagte seine Eltern auf Unterhaltszahlungen. Sie wurden dreimal angezeigt.

In welchen Berufen die Eltern der Freundin tätig sind, ist nicht bekannt. Der Onkel der Freundin hat Tom die erste Wohnung besorgt und wahrscheinlich auch bezahlt. Tom hat für deren Getränke- und Partyservice gearbeitet und Fässer geschoben bzw. getragen. Er wurde krank und lag im Krankenhaus. Seine Eltern wurden nicht informiert. Sie erhielten die private Krankenhausabrechnung.

Die rechtliche Abhandlung

Toms Eltern wurden scheinbar hintergangen, nicht in Kenntnis gesetzt und man wollte ihnen den Kontakt untersagen. Daraufhin erwirkten sie eine Gerichtsanhörung. Dem beauftragten Rechtsanwalt war das nicht so angenehm, weil die Rechtsprechung eben besagt, dass die jungen Leute volljährig sind und tun und lassen können, was sie wollen. Anders vertrat das der Rechtsanwalt der Gegenseite. Beide Rechtsanwälte und der Richter haben Tom dann, im Beisein von seinem Vater, nochmals ins Gewissen geredet. Daraufhin hatte der Vater zwei Wochen lang zu seinem Sohn Kontakt. Die Mutter wurde wegen emotionaler Beleidigung! ausgeklammert. Es schien doch so, dass sich eine Verbesserung des Familienverhältnisses wieder ergeben könnte. Doch plötzlich, nach 14 Tagen, rief Tom seinen Vater an und wollte keine Kontaktaufnahme mehr. Die andere Familie hatte offensichtlich dagegen gewirkt. So ging es bis zur Heirat. Der Termin wurde den Eltern zufällig bekannt. Tom hat seinen Familiennamen abgelegt und den Namen seiner Frau angenommen. Damit wollte man offensichtlich schmerzlich verletzen, da Tom ein Adoptivkind ist. Tom wohnt im Haus der Schwiegereltern und hat eine abgeschlossene Berufsausbildung. Er gibt auf seiner Seite im sozialen Netzwerk an, Realschulabschluss zu haben und verleugnet seine Eltern. Diese wurden von seinen Schwiegereltern per Rechtsanwalt aufgefordert, den Kontakt zu „Ihren“ Kindern zu unterlassen!

Fazit

Das beschriebene Beispiel ist kein Einzelfall. Informationen zum Thema sind sehr schwierig zu erhalten, da einige Eltern einfach Angst habe sich mitzuteilen, Schuldgefühle hegen und das Recht leider nicht „Eltern freundlich“ ausgelegt wird. In der kommenden Gesellschaftsstruktur wird es das öfter geben. Die Familienverbände werden unterwandert und zerstört. Wir müssen nur gut beobachten und informieren, dass sich diese Situation nicht weiter entwickelt, und soziale und wirtschaftliche Schwächen sowie Krankheiten entstehen können. Diese werden sich durch die Generationen fortsetzen.

Beruflich können sich dadurch Konsequenzen ergeben. Die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit, psychisch und physisch werden durch das Leid deutlich herabgesetzt.

Lesen Sie auch: Leben und Arbeit – Fortschritt in nicht immer gleichen Bahnen – von Petra Dobbert

Quellen Fotos:

  1. Titelbild © ChameleonsEye – shutterstock.com
  2. Frau am Meer © Johan Larson – shutterstock.com
  3. Mobbing © Martin Allinger –  shutterstock.com
  4. Streit © ChameleonsEye –  shutterstock.com

 

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