Am liebsten möchten Senioren später zu Hause wohnen bleiben, das bestätigt eine Umfrage von Immonet. Auch das Zusammenleben mit der Familie ist ein großer Wunsch – was aber in vielen Fällen einfach nicht umsetzbar ist. Die Betreuung in einem Altenwohnheim wünscht sich dagegen nur eine geringe Anzahl von Senioren.
Deutschland wird immer älter: die Zahl der Geburten sinkt, während die Senioren durch recht gute Lebensumstände und medizinischen Fortschritt ein immer höheres Alter erreichen. Das hat zur Folge, dass sich der Wohnungsmarkt in den kommenden Jahren immer stärker auf die wachsende Zahl der Senioren einzustellen haben wird.
In den eigenen vier Wänden
Von den 2461 Befragten würden rund 44,5 Prozent das Zusammenleben mit der gesamten Familie bevorzugen. Doch dieser Wunsch ist in vielen Fällen nicht umsetzbar, denn die Pflege von Angehörigen zu Hause erfordert viel Kraft und Zeit. Gegenwärtig werden von den 2,5 Millionen Pflegebedürftigen Menschen in Deutschland knapp 1,2 Millionen zu Hause von ihren Partnern oder Kindern versorgt. Doch auch dieser Anteil wird in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich schrumpfen, da viele Haushalte es sich schlicht nicht leisten werden können, auf ein Einkommen ganz oder teilweise zu verzichten.
Rund 27 Prozent (die zweitgrößte Gruppe) möchte solange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Bundesweit mangelt es jedoch an altengerechten Immobilien – Bedarf und Angebot klaffen regional sehr unterschiedlich stark auseinander. Es besteht also noch ein großer Anpassungsbedarf auf dem Wohnungsmarkt.
Alternative Wohnformen immer interessanter
Das Zusammenleben mit anderen Senioren („Senioren-WGs“) stößt bei immer mehr Menschen auf ein größeres Interesse. So können sich 21 Prozent der Befragten vorstellen in solch einer Wohnform mit anderen zusammen zu ziehen. Noch vor ein paar Jahren rief solch ein Konzept noch große Skepsis hervor. Es gibt genügend Vorteile, die für eine alternative Wohnform sprechen: die Gemeinschaft ermöglicht, dass man weiterhin selbständig bleiben kann und dennoch hat man Ansprechpartner und helfende Hände in der Nähe, zudem sind die Mietkosten zumeist geringer.
Rund 6,5 Prozent wünscht sich eine Betreuung in einem Altenwohnheim. Zu groß scheint für diese Minderheit die Angst zu sein, im Alter sonst nicht gut versorgt zu werden. Wobei die anderen Befragten eher die Befürchtung hegen gerade in einem Altersheim nicht die erforderliche Hilfe zu bekommen.
In China und den USA werden immer öfter ganze Viertel für ältere Bewohner errichtet, doch diese Idee stößt in Deutschland bisher auf wenig Gegenliebe. Rund 68 Prozent der Deutschen (Umfrage von TNS-Emnid) lehnen ein solches Konzept – bis jetzt zumindest – noch ab.
Tipps für Senioren: https://www.wohnen-im-alter.de/
Quelle: Immonet
Foto: © Robert Kneschke – Fotolia.com
Impressum